An manche Dinge muss man einfach glauben. Ich glaube, ich schaffe es, diese hundert Laptops nach Assuan zu bringen und dem einen oder anderen einen guten Dienst zu erweisen. Bei uns schmeißt man die Teile weg, dort könnten sie kleine Wunder vollbringen. Gestern wurde der Anfang gemacht.
Hier der Aufruf, den ich bereits dem Michael schrieb:
Ich wurde bei meinem Besuch in Assuan (Upper Egypt) im April zum ersten Mal auf den Umstand aufmerksam, dass viele Menschen im Süden des Landes von der modernen Kommunikation weitgehend abgeschnitten sind. Es nicht das Problem, dass es kein bezahlbares Internet gibt. Das gibt es. Es ist nicht das Problem, dass Menschen dort nicht mit einem Computer umzugehen verstehen. Dass sie es können, davon konnte ich mich überzeugen. Doch es mangelt bei Händlern in Suq, bei Lehrern, Beamten, Restaurant- und Hotelbesitzern, an Schulen und in der Weiterbildung an bezahlbarer Hardware. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Krise sind jedoch moderne Kommunikationsmittel für die Wiederbelebung gerade von Tourismus und Handel sowie für die Menschen in der Aus- und Weiterbildung von ausschlaggebender Bedeutung. Der Demokratisierungsprozess benötigt gerade in dieser Region, die 1.000 km von Kairo entfernt ist, neue Impulse. Es müssen Computer nach Upper Egypt! Diese Tatsache ist so klar, so erfahrbar und so einfach – und doch leider ebenso anscheinend fern und utopisch.
Im Rahmen eines karitativen Projektes will ich dazu beitragen, die Entwicklung in Assuan/Upper Egypt gezielt zu fördern. Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu Hause und im Beruf vernetzen und an die vorhandenen Informationsquellen anzuschließen. Für einen eher symbolischen Preis von 200 EGP (umgerechnet knapp 30 Euro) pro Laptop, mit dem die Transportkosten abgedeckt werden sollen, werden die Laptops an Menschen abgegeben, die imstande sind, mit einem solchen Gerät umzugehen. Um die Logistik und die Überprüfbarkeit abschätzbar zu halten, sollen schrittweise kleine Kontingente ins Land gebracht und verteilt werden. Darum werde ich mich persönlich im Rahmen meiner Arbeit in der GIZ und mit in der Region tätigen karitativen Einrichtungen in den kommenden zwei Jahren kümmern.
Ich würde mich freuen, wenn Du, lieber Leser, den weiteren Prozess zu unterstützen: Vor Ort werde ich mit einem überschaubaren Kontingent die effizientesten Verteilungsmöglichkeit konkret testen. Der nächste Schritt ist es, einen sicheren und kostengünstigen Weg des Transports zu erkunden und die Verteilung zu institutionalisieren. Über die Ergebnisse werden die Spender und Unterstützer freilich detailliert auf dem Laufenden gehalten. Was wir tun, wird auch filmisch und fotografisch professionell dokumentiert und kann von den Spendern daher vorgezeigt werden.
Der Link zur Geschichte, mit der alles sozusagen begann:
https://cairocologne.wordpress.com/2012/04/19/assuan-zeitreise-mit-annonce-teil-4/
Der Fortgang dieser Geschichte ist freilich auch für den Blog von größtem Interesse.