Von Alan
Der Wecker klingelt und der Tag beginnt. Es ist 5 Uhr morgens und stockdunkel. Nachdem wir gefrühstückt haben, machen wir uns auf den Weg zu unserem Schulbus, der täglich am Mostafa Kamel Platz losfährt. Der Bus zieht seine Kreise durch Maadi, bis wir schließlich auf die Cornish (Hauptstraße entlang des Nils) fahren, die uns auf direktem Weg zur Schule bringt. Janis macht sich auf den Weg zur Sonnenuhr, den Platz, an dem die erste bis achte Klasse die ägyptische Nationalhymne Biladi singt.
Ich nehme nicht mehr teil, denn ich besuche inzwischen die neunte Klasse. Ein Glück! Ich schlage mich durch Physik, Mathe, Englisch, bis das ersehnte Klingen zur Pause ertönt.
Mit meinen neu gefundenen Freunden, die mich gut aufgenommen haben, begebe ich mich zum Kiosk, an welcher die Älteren ihre Pause verbringen. Von jung bis alt hat jeder seinen eigenen Platz an dem er die Pause genießt. Man redet, lernt, lacht und isst. Es klingelt und die Klasse trifft im Klasenraum zusammen.
Insgesamt bin ich äußerst froh über meine Klasse, wobei die Jungen im Gegensatz zu Deutschland deutlich in der Überzahl sind. Man muss leider anmerken, dass es hier viel Mobbing gibt. Vor allen Dingen werden deutsche Kinder in der Klasse oft als Außenseiter abgewertet. Nicht verwunderlich, denn untereinander redet man hauptsächlich arabisch.
Ich habe mich inzwischen an die Sprache gewöhnt und bringe mich so gut wie möglich ein. Leider bin ich der einzige in meiner Klasse der nur Deutsch redet. Die Stunde geht vorbei und die Pause folgt. Jetzt teilt sich der Unterricht auf und die arabischen Kinder begeben sich in Den Arabischunterricht. Ich treffe mit den deutschen Kindern der Jahrgangsstufe neun zusammen und der Geschichtsunterricht beginnt. Es klingelt. Endlich ist der anstrengende Schultag vorbei. Mit dem Schulbus geht es zurück. Ich nutze diese Zeit um meinen Schlaf nachzuholen.
Wir kommen an, schmeißen unsere Schultaschen in die Ecken und springen in den Pool. Der Tag ist geschafft.